Dachsteinoberflächen

Welche Dachform ist optimal?
Je aufwendiger die Dachkonstruktion umso teurer.
Je nach Dachform werden unterschiedliche Formziegel benötigt und so können höhere Kosten entstehen.
Architektonisch sollte die Größe der Eindeckungsmaterialien auf die Dachform abgestimmt sein.
Das heißt, dass man z. B. für eine kleine Dachfläche keine großflächigen Dachziegel oder Dachsteine verwendet.

Hier einige landestypische und häufige Dachformen:

Satteldach

Bildquelle: Braas

Die am häufigsten verbreitete Dachform ist das Satteldach, die mit gleichen oder unterschiedlichen Dachneigungen variieren kann. Diese Satteldachform ist bestens für einen genutzten Dachwohnraum geeignet.

Pultdach

Bildquelle: Braas

Das Pultdach ist meist zur Wetterseite gerichtet und somit eine funktionell ausgerichtete Dachform. Pultdächer wurden oft für einfache Bauten oder Nebengebäude verwendet.

Krüppelwalmdach

Bildquelle: Braas

Das Krüppelwalmdach sieht auf den ersten Blick wie ein Satteldach aus. Bei genauerem Hinsehen liegt der Unterschied in einem verstärkten Schutzelement des Giebels vor viel Regen und Wind. Entsprechend kann diese Dachform vor allem in raueren Witterungsregionen gefunden werden.Das Krüppelwalmdach hat eine sehr lange Tradition. Diese Dachform ist kostenintensiver, wird aber trotzdem sehr gern gewählt.

Mansarddach

Bildquelle: Braas

Das Mansarddach ist hier zu Lande insbesondere auf historischen Gebäuden zu finden, da diese Dachform aus der Not heraus gewachsen ist um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Diese Dachbauweise wird heutzutage durch Architekten wieder neu entdeckt. Der Dachraum bietet eine optimale Ausnutzung als Wohnraum. Die an den Knick angeschlossene steile Dachfläche bietet sich sehr gut zur Nutzung als Abstellfläche an.

Zeltdach

Bildquelle: Braas

Das Zeltdach ist in Deutschland eher selten anzutreffen, jedoch in mediterranen Gegenden sehr oft zu finden. Klassisch findet man diese Dachform auf Kirchtürmen. Dieses Dach kann zumeist nicht als Wohnraum genutzt werden.

Walmdach

Bildquelle: Braas

Zu den ältesten Dachformen gehört das Walmdach. Das Walmdach bietet weniger Angriffsfläche für fast alle Wetterlagen. Von jeder Seite ist die Dachfläche geneigt, somit kann z. B. ein Sturm nicht mit der vollen Kraft wirken. Diese Dachform ist für die Nutzung als Dachwohnraum nicht geeignet, da alle Wandflächen schräg sind und somit die Raumnutzung erschwert wird.

Dachneigung

Das Eindeckungsmaterial ist abhängig von der Dachneigung. So kann man nicht jede Dachpfanne auf jedem Dach oder für jede Dachform verwenden. Ist Ihr Dach steil ausgerichtet, haben Sie eine größere Auswahl an Dachpfannen zur Verfügung. Wenn die Neigung Ihres Daches sehr flach ist, müssen Sie auf die passende Dachpfanne achten. Je flacher das Dach umso kostenintensiver, da regensichernde Zusatzmaßnahmen erfolgen müssen, d. h. hier muss die Angabe der Regeldachneigung des Dachziegels oder Dachsteins beachtet werden.

Als Regeldachneigung bezeichnet man die unterste Dachneigungsgrenze, bei der sich in der Praxis eine Dachneigung als ausreichend regensicher erwiesen hat. Beim Unterschreiten dieser Regeldachneigung sind Zusatzmaßnahmen erforderlich. Die Regeldachneigung ist abhängig von dem Dachpfannenmodell und wird in der jeweiligen Verlegevorschrift des Herstellers angegeben.

20 Grad Dach

30 Grad Dach

45 / 60 Grad Dach

45 Grad Dach

60 Grad Dach

Umrechnungstabelle - Dachneigung Grad / Steigung Prozent

Sturmsicherung / Windsogsicherung

Das Thema Sturmsicherung gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Immer öfter berichten die Medien von Stürmen, die gravierende Schäden an Dächern verursachen. Ein Sturm mit Windstärke 8 und höher lässt nicht nur Bäume umstürzen, er kann Dächer abdecken und in Verbindung mit Starkregen Gebäude durchnässen und unbewohnbar machen. Aber auch geringere Windgeschwindigkeiten können bereits Schaden an Hausdächern anrichten. Werden beispielsweise einzelne Pfannen oder Ziegel durch den Wind gelockert, weil sie unzureichend oder falsch gesichert waren, dringt Regen oder Schnee in den Dachraum ein. Dadurch kann der gesamte Dachaufbau beschädigt werden. Eine Gefahrenquelle stellen auch herunterfallende Dachpfannen dar. Durch sie werden z.B. Menschen verletzt oder Autos zerstört.
Quelle: - Text-Auszug FOS®

Durch witterungsbedingte und landschaftliche Gegebeneinheiten werden die Dächer regional geprägt. Deshalb werden im Norden, der sturm- und regenreich ist, überwiegend steilere Dächer mit geringeren Dachüberständen gewählt. Das Regenwasser kann dadurch schnell ablaufen und bei starkem Wind die Windsogbelastung am Dach reduziert werden. Je flacher die Dachneigung umso anfälliger ist das Dach gegen Windsog. Dadurch ist je nach Region ein erhöhter Befestigungsbedarf der Dachpfannen (Windsog-/Sturmsicherung) notwendig. Für die Sturmsicherung gibt es für jeden Dachstein und Dachziegel passende Klammern.

Für jedes Objekt muss laut Fachregel eine Windsogberechnung durchgeführt werden. D. h. dass die Windlasten anhand verschiedener Faktoren, wie z. B. die Region oder die Lage des Hauses, die Gebäudehöhe, die Dachform, die Dachneigung usw. berechnet werden. Somit weiß der Verarbeiter in welchen Dachbereichen, welche Verklammerung erfolgen muss und wieviel Klammern benötigt werden.

Regionale, kommunale Bauordnung beachten

...denn in Bebauungsplänen und Bauordnungen schränken viele Kommunen die Möglichkeiten von Material, Form, Oberflächen- und Farbwahl ein.
Bevor Sie eine Auswahl treffen, prüfen Sie vorher unbedingt, ob diese auch von Ihrem zuständigen Bauamt zugelassen ist.

Wird Ihr Dach z. B. in einer Altstadt gedeckt, kann es sein das es Vorgaben für die Dachpfannenform, Farbe und Oberfläche gibt. Denn es ist davon auszugehen, das Sie sich an dem umliegenden Bestand orientieren müssen. In Neubaugebieten können eventuell die Vorgaben weniger eingrenzend sein. Sie können aber von Gemeinde zu Gemeinde variieren.

Informieren Sie sich vorher umfassend, denn nur so sind Sie auf der sicheren Seite.